HEISSKALK

Nachfolgend finden Sie die Bewerbung zum ZDH „Preis für Handwerksgeschichte“ zum Thema HEISSKALK  – Hier die formlose Kurzbeschreibung des Projekts. Den ganzen Artikel als Langtext finden Sie hier als PDF Dokument. Im Dokumentenanhang finden Sie weitere Informationen, Artikel, Dokumentationen und vieles mehr.

 

Projektname:

Heißkalk ist eine Diva

Hintergrund:

Dokumentation der eigenen Handwerksgeschichte anhand des Themas HEISSKALK.
Das Heißkalk-Verfahren bezeichnet die Herstellung von Kalkmörteln und Kalkfarben aus reinen Luftkalken als Bindemittel. Der dazu genutzte gebrannte Kalk, Branntkalk genannt, kann als Stückkalk oder Kalkpulver verwendet werden. Dieser wird mit Wasser abgelöscht, wobei eine starke Wärmeentwicklung dazu führt, dass sich die Mischung stark erhitzt, Temperaturen über 60°C und bis 90°C während der Löschphase sind möglich.
Dieses Verfahren wird vom Antragsteller in den vergangenen 20 Jahren nicht nur auf seinen Baustellen praktisch umgesetzt, sondern auch in der Fort- und Weiterbildung gelehrt. Seit der Mitarbeit an einem Forschungsprojekt 2017-2019 ergeben sich für den Verfasser neue Möglichkeiten, sein Handwerk in neues Licht zu rücken. Das Projekt beschreibt seine Geschichte.
Diese Handwerksgeschichte ist heute eine Geschichte des Handwerks.

Zweck:

Erhalten und etablieren einer historischen Handwerkstechnik mittels eigener Arbeit in Forschung, Fort- und Ausbildung, Denkmalpflege und Handwerk sowie Öffentlichkeit. Förderung des immateriellen Kulturerbes – Heißkalk als Möglichkeit, Handwerks-Kultur zu erhalten. Motivation des Handwerks durch Identität-fördernde Darstellung aus erster Quelle.

Umfang:

Siehe Anhang Dokumente (digital als pdf), unten nach dem Text

  • seit 1998 – 2003 Recherchearbeiten zum Thema
  • 2008 – heute: Fort- und Weiterbildung als Dozent zum Thema.

Öffentlichkeitsarbeit, Fachvorträge, Veranstaltungen in verschiedenen Einrichtungen seit 2007.
Seminar Historische Putztechniken Bad Windsheim, 01. und 02.Juli 2011: Heißkalkmörtel in der Praxis – Erfahrungsberichte aus der Praxis.

  • 2012 Referent Heißkalkseminar Dombauhütte für die Instandsetzungsarbeiten am Magdeburger Dom.
  • 2013 – 2021 Durchführung Seminare und Workshops in eigenem Haus Bad Marienberg-Zinhain, u.a. Heißkalkseminare für Bauherren und Bauhandwerker.
  • 2016 Fach-Publikation zum Thema (Kalk – Bindemittel für Farben und Mörtel. Teil 4: Heißkalkmörtel Johannesberger Arbeitsblätter, Themenbereich 1.1, 2016, 10 S., 18 Abb.)
  • 2017 – 2019 Mitarbeit am Forschungsprojekt Heißkalk an der TU Dresden, Name: „Entwicklung eines Weiterqualifizierungsangebots zur Baustoffkenntnis und Anwendung von Heißkalkmörtel an umweltgeschädigtem Mauerwerk historischer Bauwerke“ (KÖBERLE et al. 2019). Die praktische Vermittlung der Technik bei den Workshops wurde von Restaurator im Maurerhandwerk A. Fenzke durchgeführt.

Darauf aufbauend erfolgte die Mitarbeit an verschiedenen Fachpublikationen und Vorträgen in Zusammenarbeit mit der TU Dresden/ Thomas Köberle:

  • HMC 2019 – 5th. Historic Mortars Conference in Pamplona, 19.-21.Juni 2019. Beitrag Hot applied lime mortars – assessment of a traditional technique used in modern restauration (T. Köberle, M. Zötzl, A. Fenzke, H. Siedel) ab Seite 614 im Tagungsband.
  • 2020 – Dissertation Heißkalkmörtel und Heißkalktünchen – Anwendungsgeschichte und naturwissenschaftliche Charakterisierung der Eigenschaften von Heißkalk in der Baudenkmalpflege von Thomas Köberle
  • 2021 – Alles Kalk! Wissenschaftliches Kolloquium zu Kalkmörteln, -putzen und –farben – / Institut für Steinkonservierung e.V. IFS-Bericht Nr. 62 – 2021 / ISSN 0945-4748 / Beitrag: Heißkalk – Neues aus Forschung und Praxis (Thomas Köberle, Heiner Siedel, Alexander Fenzke)
  • 2019 Referent für Seminar historische Kalkmörtel mit Heißkalkworkshop (in englischer Sprache) für Studenten der Universität Pardubice, Fakultät Restaurierung, in Slavonice, Tschechien.
  • 2021 Vorstellung Projekt Heißkalktünchen–Monitoring. Online-Sitzung Arbeitskreis RiH Propstei Johannesberg.
  • 2021 – 2022 Filmdreh und Fernsehbeitrag zur SWR HANDWERKSKUNST. Dabei wurden meine Arbeiten unter dem Titel Wie man ein Fachwerk restauriert dokumentiert. Bestandteil dabei war die Herstellung und Verarbeitung von Heißkalkmörteln sowie der Heißkalktünchen.

Beteiligte Institutionen:

Eigenarbeit der Recherche unter Nutzung versch. Archive, u.a. der Denkmalbehörden.
Forschungsarbeit TU Dresden 2017-2019: Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK), Fachgebiet Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut. Die Arbeit war überwiegend während der Tätigkeit von Thomas Köberle am Institut für Geotechnik im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten gemeinsamen Projekts des Instituts (Fachbereich Angewandte Geologie) mit der HfBK und anderen Partnern entstanden.
Fortbildung:
– Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld (2016-heute), eine gemeinsame Weiterbildungseinrichtung der Handwerksorganisationen Nordrhein-Westfalens.
– Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege in Herrstein (2008 – 2016), HWK Koblenz.
Publikation und Vorträge:
– Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Handwerkskammern in der Propstei Johannesberg.

DOWNLOAD
PDF – Langtext der Bewerbung zum ZDH Preis.

Anhang zum Thema Heisskalk

In den nachfolgend aufgeführten Listen finden Sie umfangreiche Informationen, Dokumentationen und Artikel zum Thema Heißkalk.

HEISSKALK im Film: Beitrag HANDWERKSKUNST! vom SWR

2021 bekam ich eine Anfrage des SWR zur Sendung HANDWERKSKUNST!  zum Thema Fachwerkrestaurierung. Das Format der Sendung und die Darstellung der gezeigten Arbeiten gefiel mir gut, sodass ich gerne zustimmte und mich geehrt fühlte. Denn in den handwerklichen Kulturberufen bewahrt und erneuert das Handwerk als immaterielles Kulturerbe traditionelle Handwerkstechniken und Handwerkskultur für unsere Gesellschaft. 

In dieser Filmreihe werden Handwerkstechniken aus dem Kulturbereich detailliert vorgestellt. KULTURHANDWERK LIVE (Quelle: ZDH) und damit selbst Teil des Kulturerbes.

Ein passendes Objekt für den Beitrag hatte ich ebenfalls gerade in Arbeit, die ALTE POSTSTATION in Birnbach bot sich geradezu an, hier unser Handwerk zu demonstrieren. Voraussetzung meinerseits war jedoch, dass ich mit meinen Zimmererkollegen und der Bauherrschaft gemeinsam gezeigt werde, eigentlich unüblich bei dieser Sendung, soll doch nur die Person gezeigt werden, die die Arbeiten ausführt. Jedoch restauriert man nie ein Fachwerk alleine, Holz und Stein gehören hier zusammen. Und ebenfalls ein Anliegen meinerseits zu zeigen, das auf unseren Baustellen die Bauherr:innen mit anpacken – müssen.

Dieser Beitrag war Anlass für mich, meine Heißkalktechniken auf Film festhalten zu lassen, und so zeige ich hier sowohl die Anwendung der Heißkalkmörtel wie auch der Heißkalktünchen in der Praxis – mit Rezeptangaben und den notwendigen Schritten. Also, viel Spaß beim Lernen!

SWR HANDWERKSKUNST – Titel Wie man ein Fachwerk restauriert – Sendedatum 25.03.2022

Handwerkskunst!: Wie man Fachwerk restauriert | ARD Mediathek

Wie man Fachwerk restauriert | SWR Handwerkskunst – YouTube

Forschungsprojekt und Praxisvermittlung zum Thema HEISSKALK

Hier finden Sie die Artikel und Berichte zum Thema Heißkalk, die während des Forschungsprojekts mit dem Titel: „Entwicklung eines Weiterqualifizierungsangebots zur Baustoffkenntnis und Anwendung von Heißkalkmörtel an umweltgeschädigtem Mauerwerk historischer Bauwerke“ (KÖBERLE et al. 2019) an der TU Dresden am Institut für Geotechnik im Fachbereich Angewandte Geologie entstanden. Als Projektpartner waren das Institut für Diagnostik und Konservierung in Sachsen und Sachsen-Anhalt e.V. (IDK, M. Zötzl) für die Evaluierung bestehender Maßnahmen sowie die Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK, T. Danzl) für die restaurierungswissenschaftliche Beratung beteiligt. Die praktische Vermittlung der Technik bei den Workshops wurde von Restaurator im Maurerhandwerk A. Fenzke (Bad Marienberg) und Dipl.-Rest. T. Schmidt (Leisnig) durchgeführt.

Hornemann Institut – DOI (hornemann-institut.de)

 

„Heisskalk“ – historischer Baustoff und überlieferte Verarbeitungstradition als Forschungsprojekt – Neben neuen Technologien und modernen Baustoffen werden auch traditionelle, jahrhunderte alte Verfahren in unseren Laboren untersucht und analysiert. Wer sich für alte Gebäude und Bauwerke interessiert, dem ist Heißkalk vielleicht ein Begriff. Bereits die Römer setzten einen Beton mit dem Zusatz von frisch gelöschtem Kalk beim Errichten ihrer Bauwerke ein. (TU Dresden)

Aktuelle Projekte (Angewandte Geologie) — Institut für Geotechnik — TU Dresden (tu-dresden.de)

Zweiter Workshop im Forschungsprojekt „Heißkalk“ 19.-20.03.2018 — Institut für Geotechnik — TU Dresden (tu-dresden.de)

Abschlussbericht zum Forschungsprojekt „Heißkalk“ — Institut für Geotechnik — TU Dresden (tu-dresden.de)

Weitere Veranstaltungen, Publikationen und Berichte
  • HMC 2019 – 5th. Historic Mortars Conference in Pamplona, 19.-21.Juni 2019. Beitrag Hot applied lime mortars – assessment of a traditional technique used in modern restauration (T. Köberle, M. Zötzl, A. Fenzke, H. Siedel) ab Seite 614 im Tagungsband
    5th Historic Mortars Conference (HMC 2019) (gbv.de)

 

  • Veranstaltung: Alles Kalk! Wissenschaftliches Kolloquium zu Kalkmörteln, -putzen und –farben – Institut für Steinkonservierung e.V. IFS-Bericht Nr. 62 – 2021 / ISSN 0945-4748
    Beitrag: Heißkalk – Neues aus Forschung und Praxis (Thomas Köberle, Heiner Siedel, Alexander Fenzke) Informationen bei: thomas.koeberle@tu-dresden.de
    Flyer Kalktagung
    Auszug aus: Einleitung
    Die heiße Verarbeitung von Kalkmörtel wurde in jüngerer Zeit nur noch von einigen Spezialisten praktiziert und es finden sich auch nur wenige Hinweise in der einschlägigen Literatur. Erst in den letzten Jahren kamen wieder vereinzelt Beiträge zu dieser Technik hinzu, nachdem seit Ende des 19. Jahrhunderts fast keine schriftlichen Zeugnisse mehr zu finden waren und diese häufig rein theoretische Spekulationen über die frühere Verwendung von Heißkalk darstellten (für eine Zusammenstellung der historischen Literatur zum Thema siehe KÖBERLE 2020). Im Gegensatz dazu ergreifen in den letzten 30 Jahren auch verstärkt Praktiker das Wort und berichten von ihren Erfahrungen im Umgang mit heiß verarbeiteten Mörteln und Tünchen.
    Eigenschaften von Mörteln aus Kalken mit natürlichen und zugemischten hydraulischen Anteilen (ifs-mainz.de)

  • Henriette Hesse, Bachelorarbeit, 2014 Fachhochschule Potsdam, Studienrichtung Wandmalerei, „Der Heißkalkmörtel – Dokumentation materialtechnischer Eigenschaften mit Hilfe vergleichender Untersuchungen unterschiedlicher Kalkmörtelvarianten“

Thema HEISSKALK im Ausland

Hier finden Sie Artikel, Bücher und Beiträge aus dem Ausland zum Thema Heißkalkmörtel: